Als ich noch zur Schule ging, habe ich hauptsächlich mit Acryl und Gouache gemalt. Ich hatte zwar schon einen Aquarellkasten, aber die Technik war mir sehr suspekt, weil ich es damals sehr gern hatte, jeden Strich hundert Prozent unter Kontrolle zu haben (heute empfinde ich das Fließende des Aquarells eher als Vorteil). Später, als ich für das Studium auszog, nahm ich meine Acrylfarben nicht mit, weil ich in meinem winzigen Zimmer im Studentenwohnheim nicht genug Platz für all die Tuben oder gar eine Staffelei hatte. Ein kleiner Aquarellkasten hatte da schon so seine Vorteile.
Seit einiger Zeit habe ich aber wieder mal Lust, es zu probieren und habe mir ein paar neue Acrylfarben und eine Tischstaffelei gekauft. Oben seht ihr meinen ersten Versuch. Ich mag, wie „glatt“ die Farben im Vergleich zum Aquarell aussehen. Die pastose Konsistenz der Farbe ist super, um die Effekte auf den Haaren übereinander zu legen. Fehler lassen sich auch viel leichter korrigieren. Ich hatte jedoch etwas Probleme beim Malen der Haut (die paradoxerweise auf dem Scan besser herauskommt, als die Haare). Dadurch, dass man wirklich alles hineinmalen muss und den Farbfluss nicht einfach dem Zufall überlassen kann, wie beim Aquarell, hat sich das Ganze sehr gezogen und ich war mehrmals dabei die Gedult zu verlieren. Ich weiß daher nicht, ob ich das tatsächlich wieder so oft benutzen werde, wie früher. Aber vielleicht probier ich mich mal an einer Mischtechnik aus Acryl und Aquarell. Ich wäre gespannt zu sehen, wie das aussieht.