Ich hinterfragte gerade alle möglichen Zeichengewohnheiten, die ich mir in den letzten Jahren aufgebaut habe. Wie ich in meinem letzten Artikel schon erwähnt habe, bin ich von den Pilot Frixon Gel-Schreibern begeistert und überlege sogar für meine Comicseiten vom G-Pen auf die Stifte umzusteigen. Sie liegen gut in der Hand und man kann sehr schnell und locker zeichnen. Das Ergebnis ist meinen Bleistiftzeichnungen sehr nahe.
Mit dem G-Pen habe ich so meine Probleme. Ich habe das Gefühl extrem vorsichtig zeichnen zu müssen, damit ich nicht abrutsche, verkrampfe beim Zeichnen und bin von dem Ergebnis immer enttäuscht. Also habe ich eine Handhabungsgegenüberstellung gemacht. Auf dem Bild seht ihr Gesichter, die ich mit G-Pen, Maru-Pen / Röhrchenfeder und dem Gelstift (einmal jeweils mit und ohne Bleistiftvorzeichnung) gezeichnet habe.
Der Maru-Pen kommt meinen Bleistiftzeichnungen auch recht nahe, aber wirklich locker und angenehm ist mir eigentlich nur der Gelstift. Ich kann viel feiner zeichnen, es gleicht meinen Bleistiftskizzen und ich brauche nur ein Drittel der Zeit, die ich für Federzeichnungen verwenden würde. Eigentlich spricht alles für den Gelschreiber.
Trotzdem fällt es mir schwer umzusteigen. Jeder, der versucht hat mit den japanischen Federn richtig „mangahafte“ Linien zu zeichnen, weiß wie viel Zeit und Energie man investieren muss, um mit den Materialien umgehen zu können. Nach all der harten Arbeit ist es schwer davon loszulassen, auch wenn ich weiß, dass der Gelschreiber vermutlich die bessere Entscheidung ist. Außerdem ist er nicht annähernd so intensiv schwarz wie die Deleter-Tinte und ich habe keine Ahnung, wie lichtecht er überhaupt ist. Ich denke, ich sollte mal eine Probeseite damit zeichnen.